Finnland, Nordkarelien 2025 - Kayaktour auf dem Koitajoki

Wissenswertes

Start
Mutalahti
Ziel
Shelter Kohtavaarentie
Dauer
8 Tage
Distanz
Rund 125 km


Etwas Off-Topic: Den diesjährigen Jahresurlaub haben wir mit Paddeln in Finnland zugebracht. Die Tour liegt in Nordkarelien und beginnt ganz im Osten Finnlands unweit der russischen Grenze in dem kleinen Örtchen Mutalahti. Von dort aus geht es in acht Tagen auf dem Fluss Koitajoki durch wunderbar einsame Natur bis wir schließlich den See Koitere erreichen. Geschlafen wird entweder im Zelt oder in einem der zahlreichen Shelter unterwegs.



Die Reise startet in Mutalahti, ganz im Osten Finnlands, einen Steinwurf entfernt von der Sicherheitszone, welche auf finnischer Seite entlang der russischen Grenze eingerichtet wurde. Diese Sicherheitszone ist durch Schilder und im Wasser durch entsprechende schwarz-gelbe Bojen gekennzeichnet und darf nicht, bzw. nur nach vorheriger Genehmigung, betreten werden. Wird wurden bereits bei der Anfahrt nach Mutalahti von der finnischen Grenzpolizei angehalten und über unser Vorhaben ausgefragt sowie über die Regeln aufgeklärt. In Mutalahti, einer kleinen Ansammlung von Weilern und Ferienhäusern, parkten wir unser Auto an einer kleinen roten Kirche, bereiteten unsere Kayaks vor und ließen sie zu Wasser. Bereits nach wenigen Paddelschlägen umgibt einen eine angenehme Stille, friedlich gleitet man auf dem Wasser dahin und kann die schöne Natur bestaunen. Wir hatten Glück mit dem Wetter und brachen bei strahlendem Sonnenschein auf - auf der gesamten Tour hatten wir nur einen einzigen Regenschauer. Die Tour folgt dem Koitajoki stromabwärts, der Fluss ist jedoch stellenweise so verzweigt, dass man manchmal gar nicht merkt dass es sich um einen Fluss handelt und man sich eher auf einer großen Seenlandschaft mit vielen kleinen Inseln wähnt. Die Landschaft ist hier geprägt von sumpfigen Gebieten rund um den Fluss, das Wasser hatte eine entsprechend bräunliche Farbe - wir haben es trotzdem getrunken und hatten keine Probleme. Die ersten beiden Nächte suchten wir uns geeignete Stellen um unser Zelt aufzubauen, an den folgenden drei Nächten war das Ufer so sumpfig, dass wir dankbar waren für die Schutzhütten, die es in diesem Abschnitt in regelmäßigen Abständen gibt. Diese bestehen in der Regel aus einem überdachten, an drei Seiten geschlossenen Holzunterstand, welches zum schlafen genutzt wird, einer Feuerstelle, Toilettenhäuschen mit Komposttoilette und einem Schuppen mit Feuerholz. Die drei Plätze die wir auf dieser Tour besuchten waren allesamt in tadellosem Zustand und an sehr schönen Orten gelegen. Die Lage dieser Shelter ist meist auch in OpenStreetMaps verzeichnet, dafür am besten nach „laavu“ bzw. „Lean-to shelter“ suchen. Nach den ersten beiden Tagen auf dem Fluss überquert man am dritten Tag den See Nuorajärvi - wir hatten Glück und Rückenwind, der uns unterstützte. Den anschließenden Teil des Koitajoki fand ich persönlich am langweiligsten, hier fließt der Fluss fast schnurgerade und fast schon kanalartig. Das geht jedoch nur ein kurzes Stück so, es folgen bald wieder schönere Strecken mit Inseln, und Mäandern. Am siebten Tag schließlich erreicht man den See Koitere, ein riesiger See mit vielen kleinen Inseln darin. Wir hatten ursprünglich vor, den See komplett zu durchqueren und im Norden einen Pausentag im dortigen Nationalpark einzulegen. Nachdem uns jedoch die Ausmaße des Sees bewusst wurden und wir keine Lust hatten den See auf dem Hin- und Rückweg zweimal zu durchqueren beschlossen wir, lediglich bis zur Mitte des Sees zu fahren und dort einen halben Tag auf einer wunderschönen kleinen Insel zu entspannen und die Sonne und angenehmen Temperaturen zu genießen. Am darauf folgenden Tag fuhren wir wieder zurück zum Koiterjoki, dem wir eigentlich noch weiter folgen wollten bis zum See Pielinen. Hierfür muss man an einer Wehranlage die Boote umtragen. Unterhalb des Wehres folgen einige Stromschnellen und nach den ersten beiden mussten wir feststellen, dass uns das etwas zu wild war. So beschlossen wir, die Boote wieder stromauf zu schieben, abermals am Wehr umzutragen und ein kleines Stück zurück zu einem Shelter zu paddeln und die Tour dort zu beenden. Glücklicherweise stand dort ein deutsches Pärchen mit ihrem Campervan - die ersten beiden anderen Urlauber die wir trafen - und bot uns an, einen von uns am nächsten Morgen zu unserem Auto zurückzufahren. Wer weniger Glück hat muss auf Öffis, Taxi oder Trampen zurückgreifen. Da wir aufgrund der früher beendeten Tour noch ausreichend Zeit hatten beschlossen wir, noch eine Tour auf der Saimaa-Seenplatte im Kovolesi-Nationalpark zu fahren.